Heute geht es hier mal wieder um eine Fotoausstellung.
Die junge Fotografin Julia Gräb stellt einige Ihrer Werke im
Schloss Neersen (Willich/D) aus.
Eröffnet wurde die Ausstellung mit einer Vernissage am Do. dem 17.11.16. Dabei hielten der Bürgermeister Herr Heyes und Frau Volkmer Reden, die sowohl die Werke als auch die Kulturarbeit der Stadt Willich und die Beziehungen zur Düsseldorfer Kunstakademie besprochen wurden – aber darum soll es hier nicht gehen….
Für Ihre Fotos in dieser Serie (es werden 20 großformatige
Bilder ausgestellt – auf der Internet-Seite der Künstlerin gibt es weiter
Bilder) sucht Julia Gräb verlassene Wohnhäuser und Fabriken, dringt dort ein
und dokumentiert die dort vorgefundenen Motive in einem sachlichen Stil bei
vorhandener Beleuchtung. Sie folgt damit dem aktuellen fotografischen Trend „Lost
Places“ als Motiv zu dokumentieren. Insbesondere bei der für die Ausstellung
getroffenen Auswahl sind die Motive oft sehr schlicht. Für meinen Geschmack
sind auf der Homepage bessere Werke dieser Serie zu sehen, die es leider nicht
in die Ausstellung geschafft haben. Für die Künstlerin scheint das Umfeld der Bildentstehung
ein großes Gewicht zu haben, dass sich für mich aber in den Bildern nicht widerspiegelt.
Bei einigen der Motive wird das intime Gefühl in eine verlassene Privatsphäre
einzudringen bedrückend dokumentiert.
Speziell dieses Eindringen in das, was die unbekannten
Bewohner zurückgelassen haben erinnert mich ein eine Anfrage die Freuden mal an
Rhein-Braun gestellt hatten. Sie baten um die Genehmigung, im Bereich des
anstehenden Braunkohlebergbaus die verlassenen Häuser fotografieren zu dürfen
(also ein Ansinnen, dass dem oben beschriebenen Ansatz sehr ähnlich ist). Dies
wurde mit der Begründung abgelehnt, dass man die Intimsphäre der ehemaligen
Bewohner schützen wolle. Ob man das dann für sein fotografisches Werk
respektiert oder nicht muss jeder für sich entscheiden.
Trotzdem lohnt ein Besuch! Die Ausstellung ist noch bis zum
11.12. geöffnet LINK
Die Homepage von Julia Gräb ist erreichbar unter http://juliagraeb.blogspot.de/
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen